Doppelgold in Cottbus
Am Beginn des 28. Turnermemorial wurde in einer emotionalen Rede an den jüngst verstorbenen Turnolympiasieger Klaus Köste erinnert. Sein Vermächtnis soll in diesem Wettkampf in Ehren gehalten, indem die anwesende Witwe und der Sohn einen eigenen Steh-Auf-Pokal stifteten. Ihn erhielt als Erster Wolf-Dieter Kersten aus Freital, der nach einem Trainingsunfall trotz Lähmung dem Turnen treu blieb.
Den Wettkampf um die vielen Pokale nahmen in diesem Jahr vier Senioren auf. Dabei konnte besonders Cordula Kussnick in der B45 ihre Klasse beweisen. Sie siegte souverän im Vierkampf und gewann den Herbert-Hampel-Pokal. Renate Sube (B 65) konnte ihre diesjährige Siegesserie im Dreikampf eindrucksvoll fortsetzen und siegte ebenfalls.
Steffen Möbis (B 45) profitierte vom Sturz eines Turners am Reck und konnte sich dadurch am letzten Gerät noch auf Rang 2 im Vierkampf vorkämpfen. Axel Bialas (B 50) haderte etwas mit seinem dritten Platz, weil die Übungen nicht wie gewohnt klappten.
Die meiste Arbeit des Tages verrichtete Ute Fischer als Kampfrichterin am Stufenbarren, die in zwei Durchgängen wertete.
Star des Tages war die älteste Turnerin, die 88-jährige Johanna Quaas aus Halle. Nachdem sie angekündigt hatte ihren letzten Wettkampf zu turnen, wurde sie von einer handvoll Kameras beobachtet (Di, 6.11. ARD-Mittagsmagazin). In der B 75 trat sie gegen weitaus jüngere Turnerinnen an und gewann auch diesen letzten Mehrkampf ihres Turnerlebens. Vielleicht sehen wir sie doch noch einmal als Aktive in den Turnhallen der Republik. Es würde uns und ihr gefallen.